Elektromyographie (EMG) und Elektroneurographie (ENG)

 

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... bei neurochirurgischen, chirurgischen und orthopädischen Fragestellungen

Die Elektromyographie ist eine Untersuchungsmethode, bei der elektrische Spannungen einzelner Muskelareale mittels einer oder mehrerer Elektroden gemessen und festgehalten werden.
Sie dient zur Feststellung, ob eine Krankheit ihre Ursache im Muskel hat (Myopathie) oder durch den versorgenden Nerven bedingt ist (Nervenwurzelschaden bei Bandscheiben-Erkrankungen, Polyneuropathie, spinale Muskelatrophie, Nervenengpasssyndrom, Nervenverletzung). Es wird dazu meist eine dünne, sterile Nadelelektrode durch die Haut in den Muskel eingebracht, ausnahmsweise auch Oberflächen-Elektroden auf die Haut geklebt.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Welche Muskeln untersucht werden ist abhängig von Ihren Beschwerden. Meist werden Arm- oder Bein- Muskeln untersucht, seltener wirbelsäulennahe Muskeln. Dies erfolgt im Sitzen oder Liegen.
Die Untersuchung erfolgt im entspannten Zustand, bei leichter und bei starker Muskelanspannung. Die Elektrode muss dabei einige Male im Muskel verschoben oder neu in den Muskel eingeführt werden.
Die Elektrodenplatzierung sowie das Anspannen des Muskels während der Untersuchung und die Stromreize können schmerzhaft sein.

Die Elektroneurographie schließt sich daran an. Sie bedeutet, Elektromyographie bei elektrischer Stimulation eines Nerven durchzuführen und damit die Nervenleitung zu prüfen.
Oftmals reichen auf die Haut geklebte Elektroden zur Untersuchung aus.

Die Elektromyographie ist sehr risikoarm. Gelegentlich kommt es zu vorübergehenden Missempfindungen oder Schmerzen durch den Stich. Möglich sind Verletzungen kleiner Blutgefäße, die auf Fingerdruck stehen und evtl. einen Pflasterverband brauchen.
Verletzungen benachbarter Strukturen sind praktisch nur bei Spezialuntersuchungen denkbar.
Infektionen, die weitere Behandlungsmaßnahmen notwendig machen, sind extrem selten.
Überempfindlichkeitsreaktionen auf Pflaster und Hautdesinfektionsmittel sind denkbar.

Was der Arzt vor der Untersuchung von Ihnen erfahren sollte:

  1. Besteht eine Bluterkrankung oder eine erhöhte Blutungsneigung (z.B. häufiges Nasenbluten, besondere Neigung zu blauen Flecken)?
  2. Nehmen Sie "blutverdünnende" (die Blutgerinnung hemmende) Mittel (z.B. Marcumar, Plavix, Aspirin), ein?
  3. Besteht bei Ihnen eine Herzrhythmus- Störung oder haben Sie einen Herzschrittmacher?
  4. Besteht eine Allergie gegen Desinfektionsmittel oder Pflaster?
  5. Besteht bei Ihnen eine mit dem Blut übertragbare Erkrankung?
  6. Bei Frauen: Ist bei Ihnen eine Schwangerschaft sicher auszuschließen?
  7. Bestehen andere Besonderheiten ?

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